Ancestry

Die eigene Familieneschichte nachvollziehen mit dem Ancestry Datenbestand. Bildquelle: Scottish Guy von Pixabay

Immer mehr Menschen interessieren sich dafür, woher sie kommen. Auf welche Geschichte blickt meine Familie zurück? Welche Berufe haben meine Vorfahren ausgeübt und woher stammt mein Nachname? Solche Fragen möchte auch die Website Ancestry.de beantworten. Sie gilt als größte Genealogie-Plattform der Welt. Aber ist Größe gleich Zuverlässigkeit? Wir prüfen, womit Ancestry punkten kann – und womit nicht.

Ancestry im Überblick: Das kann die Ahnenforschungs-Seite

Ancestry gilt mit einer Datenbank von mehr als 30 Milliarden historischen Dokumenten als größte Ahnenforschungs-Plattform der Welt. Neben Geburts-, Ehe- und Sterbeurkunden können Nutzer auch Einwanderungskarten, Volkszählungen, Kriegslisten, Adressbücher und viele weitere Dokumente einsehen. Umfangreiche Suchparameter helfen, die eigenen Verwandten schnell zu finden. So lassen sich Personen nicht nur anhand ihres Namens suchen, sondern auch anhand ihrer Geburts- und Sterbedaten, des Ehepartners oder des Wohnorts. Nur mit automatischen Vorschlägen kann Ancestry leider nicht punkten.

Kontaktdaten von Ancestry

Ancestry.com Deutschland GmbH
Griesstr. 25
85567 Grafing bei München
Deutschland
E-Mail: https://support.ancestry.de/s/email-us
Internet: https://www.ancestry.de

Das Herzstück von Ancestry ist das Anlegen eines Familienstammbaums. Das funktioniert online, in der mobilen App oder mithilfe der kostenlosen Offline-Software Family Tree Maker. Rund um den Stammbaum können Familienforscher zahlreiche Zusatzfunktionen nutzen. So kann Ancestry alte Fotos nachkolorieren, liefert Informationen zur Herkunft des eigenen Nachnamens und stellt neben einem Mitgliederforum auch einen Ahnenforschungs-Leitfaden zur Verfügung.

Was kostet Ancestry.de?

Das Erstellen von Stammbäumen und das Herunterladen der zugehörigen Software Family Tree Maker sind bei Ancestry kostenlos. Andere Funktionen können innerhalb eines kostenfreien Probezeitraums von zwei Wochen getestet werden. Wer nicht mindestens zwei Tage vor Ende dieses Zeitraums kündigt, erhält automatisch eine gebührenpflichtige Mitgliedschaft. Beruhigend: Für den Fall, dass jemand zu kündigen vergisst, sendet Ancestry kurz vor Ablauf des Probeabos eine Erinnerungsmail.

Mitglieder können bei Ancestry zwischen zwei Modellen wählen. Diese unterscheiden sich sowohl im Preis als auch im Umfang der Datenbanken. Das Modell “Deutschland Premium” erlaubt den Zugriff auf rund 700 Millionen historische Dokumente aus Deutschland. Der komplexere Tarif “International Deluxe” liefert über 30 Milliarden Dokumente aus der ganzen Welt. Entsprechend werden hier auch höhere Kosten fällig. Die Zahlung ist monatlich oder halbjährlich möglich.

Die gebührenpflichtigen Ancestry-Modelle im Überblick

Deutschland Premium
Zugriff auf über 700 Mio. deutschsprachige historische Aufzeichnungen
International Deluxe
Zugriff auf alle Deutschland Premium Inhalte + Zugriff auf über 30 Mrd. internationale historische Aufzeichnungen
Monatlich
9,99 €
22,99 €
Jährlich
39 €
59 €
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Wichtig zu wissen: Wer eine halbjährlich abgerechnete Mitgliedschaft beenden möchte, muss unter Umständen Kündigungsgebühren zahlen. Diese betragen meist zwanzig Euro und gleichen somit die Differenz zum monatlich gezahlten Abonnement aus. Laut eigenen Angaben möchte Ancestry durch diese Strategie vermeiden, dass die halbjährliche Vorauszahlung missbraucht wird, um Geld zu sparen.

AncestryDNA: Wie gut sind die Gentests?

Mit AncestryDNA können Nutzer ihre ethnische Zugehörigkeit erforschen und Verwandte auf der ganzen Welt finden. So lautet das Versprechen des Anbieters. Man bestellt online ein Testkit mit Plastikröhrchen, in das der Kunde hineinspuckt. Die Speichelprobe wird dann an Ancestry zurückgeschickt. Dafür liegt eine Verpackung mit bereits bezahltem Porto bei.

Das Ergebnis ist nach sechs bis acht Wochen einsehbar. Der Abstammungsbericht, der das Herzstück der DNA-Analyse bildet, liefert Informationen zur ethnischen Zugehörigkeit und weltweit lebenden Verwandten. Wer bereit ist, mehr zu zahlen, kann außerdem einen Gesundheitstest durchführen. Dann informiert Ancestry auch über das Risiko bestimmter Erbkrankheiten.

Wer eine Mitgliedschaft bei Ancestry abgeschlossen hat, kann die Ergebnisse seines Gentests mit dem Konto verknüpfen und somit den Stammbaum erweitern. Die DNA-Analyse erweist sich dann als sinnvolles Werkzeug der eigenen Familienforschung. Für Menschen, die kein Abo bei Ancestry abschließen möchten, könnten die Preise jedoch zu hoch werden. In diesen Fällen gibt es andere Anbieter, die dieselben oder mehr Informationen für weniger Geld liefern.

Erfahrungsbericht: Ancestry

Auf den ersten Blick ist Ancestry eine Website, die man gerne benutzen möchte. Das Design wirkt offenherzig und elegant, die Bedienung ist intuitiv. Für diesen Test haben wir uns entschlossen, die zwei kostenlosen Probewochen zu nutzen. Natürlich haben wir vor, das Abo rechtzeitig wieder zu beenden und nichts zu zahlen. Dass man dennoch seine Zahlungsdaten hinterlegen und ein Tarifmodell auswählen muss, fühlt sich unangenehm an und stimmt uns misstrauisch.

Als Erstes leitet Ancestry den Nutzer durch die Erstellung seines Stammbaums. Das bereitet Freude und ist einfach: Man muss kaum selbst denken, stattdessen fragt die Website alle Daten zu den eigenen Verwandten penibel und in der richtigen Reihenfolge ab. Auch die Gestaltung des Stammbaums ist übersichtlich. Wenn man will, kann man sogar Fotos und eigene Dokumente hochladen, um die Lebensläufe der eigenen Familienmitglieder zu erweitern.

Während man die Namen und Lebensdaten seiner Großeltern eingibt, beginnt Ancestry, dem Nutzer Personen aus der Datenbank vorzuschlagen. Die tatsächlichen Großeltern waren bei unserem Test leider nicht dabei, vielleicht auch deshalb, weil die Website im falschen Zeitraum sucht. Die potenziellen Großväter können durchaus auch mal achtzig Jahre älter sein als die nachfolgende Generation. Als wir alle Daten eingegeben haben, die wir kennen, kann uns Ancestry leider trotzdem nicht weiterhelfen. “Kein Ergebnis”, heißt es hier – überraschend, denn andere Ahnenforschungs-Datenbanken hatten genügend Resultate liefern können. Unsere Vermutung: Vielleicht braucht man ein besseres, teureres Tarifmodell, um sinnvolle Informationen zu finden.

Das sagen Andere über Ancestry

Auf der Website “TrustPilot” erreicht Ancestry ein ambivalentes Ergebnis von 3/5. Einige Nutzer schätzen die umfangreiche Datenbank, mit der sie besonders weit zurückreichende Stammbäume erstellen könnten. Andere Personen geben an, trotz eines sehr detaillierten Stammbaumes mit 200 Eintragungen habe Ancestry ihnen keine Resultate liefern können.

Einig sind sich viele Nutzer über das Auftreten von Fehlern in den Datenbanken. So gebe es erschreckend viele Übersetzungsfehler in Bezug auf die Zuordnung von Orten. Ein User erklärt beispielhaft, Geschehnisse im russischen Toropez seien nach St. Tropez in Frankreich verlegt worden, ein Dorf namens Glasunowka sei mit dem schottischen Glasgow verschmolzen.

Auch über die DNA-Tests von Ancestry gibt es unterschiedliche Berichte. Manche User berichten, ihre Probe sei verloren gegangen. Andere erzählen, ihre offensichtliche ethnische Zugehörigkeit sei vom Gentest negiert worden oder es seien angebliche Verwandte ersten Grades angezeigt worden, zu denen in Wahrheit keine Verwandtschaft bestünde. Wieder andere Nutzer sind sehr zufrieden und schätzen vor allem die schnelle, unkomplizierte Abwicklung des DNA-Tests.

Völlige Übereinstimmung herrscht, wenn die Ancestry-Nutzer über den Kundenservice sprechen. Wer diesen kontaktieren musste, hat für gewöhnlich nur Gutes zu berichten. Die Personen am Telefon werden als sehr freundlich, kompetent und engagiert beschrieben. Gern geben sie auch nach Lösung eines Problems noch weiterführende Tipps zur Ahnenforschung. Dieser Service spiegelt sich auch auf den Bewertungs-Websites. Hier ist Ancestry sehr bemüht, auf jegliche Beschwerden frühzeitig zu reagieren und Hilfe anzubieten.

Die wichtigsten Vor- und Nachteile von Ancestry

Positiv

  • Sehr große Datenbank mit mehr als 20 Milliarden Dokumenten
  • Umfangreiche Suchparameter
  • Zusatzfunktionen wie Namensherkunft, Forum und Nachkolorierung
  • DNA-Test einfach und schnell umzusetzen
  • Kostenlose Stammbaum-Software
  • Kostenlose Testphase
  • Sehr freundlicher und zuverlässiger Kundenservice
  • Angenehmes und übersichtliches Design, intuitive Bedienung

Negativ

  • Sehr hohe Quote bei Transkriptionsfehlern
  • In einigen Fällen keine Ergebnisse trotz umfassender Angaben
  • DNA-Test nur mit Mitgliedschaft finanziell lohnenswert
  • Proben gehen verloren oder liefern nicht nachvollziehbare Ergebnisse
  • Keine automatischen Matches
  • Zahlungsdaten müssen trotz kostenlosem Probeabo hinterlegt werden

Kostenlos Ancestry durchsuchen

Mit der Fernabfrage von Ahnenforschung.net können Sie die kostenlose Datenbank-Anfrage von Ancestry durchsuchen:

1. Nach welchen Kriterien möchten Sie suchen?

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Ancestry Alternativen

Ancestry ist zwar die größte Plattform für Ahnenforschung weltweit, jedoch gibt es durchaus empfehlenswerte Alternativen zu Ancestry. Hier unsere Empfehlungen für weitere Anbieter im Bereich Familienforschung und DNA Tests:

FamilySearch bietet eine kostenlose und stetig wachsende genealogische Datenbank mit umfangreichen Suchparametern und Ressourcen.
Bildquelle: PublicDomainPicture von Pixabay
Bei MyHeritage können Nutzer in mehr als 16 Mrd. historischen Unterlagen suchen und von automatischen Matches bei angelegten Stammbäumen profitieren.
Bildquelle: David Krüger von Pixabay
Ermitteln Sie umfangreiche Informationen zur eigenen Gesundheit mit den DNA-Testkits von 23andMe und rufen Sie die Ergebnisse zum Beispiel per App ab.
Bildquelle: narsuine von Pixabay